AHA, BHA oder PHA? - Unterschiede bei Fruchtsäurepeelings

AHA, BHA oder PHA? - Unterschiede bei Fruchtsäurepeelings

Säuren kommen in der Kosmetik schon sehr lange zum Einsatz und doch herrscht immer noch Unsicherheit bei der Wirkung und den Nebenwirkungen.

Die meisten stellen sich eine rote, sich pellende Haut nach einer Säurebehandlung vor. Doch das muss mit den neuen verträglichen Säuremischungen nicht sein.

In der Medizin wurden Säuren schon lange angewendet, bevor die Kosmetik diese für sich entdeckt hat. Der Dermatologe Dr. McKnee behandelte 1950 als Erster Aknenarben mit Phenol. 1960 erschien die erste wissenschaftliche Publikation zu TCA-Peelingverfahren in der Dermatologie. 

In den 1980er Jahren wurden dann die erneuernden Effekte von tiefen Peelings und Dermabrasio bekannt. Auch zogen die Alphahydroxysäuren in die Dermatologie ein.

 

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AHA

Die Abkürzung AHA steht für Alpha-Hydroxysäure, welche der saure Bestandteil vieler Früchte ist. Dazu zählt Glykol-, Milch,- Apfel-, Wein-, Mandel- oder Zitronensäure . Sie neigen zu Unreinheiten, Mitessern, Pigmentflecken oder Couperose? Dann ist ein Peeling auf Basis von AHA-Säuren ideal für Ihre Haut.

Glykolsäure

Die chemisch gesehen kleinste AHA ist die Glykolsäure (2-Hydroxyethansäure). Sie hat ihren natürlichen Ursprung in zahlreichen Pflanzen, zum Beispiel in unreifen Weintrauben, Zuckerrüben und im Zuckerrohr. Glykolsäure kann aufgrund ihrer geringen Molekülgröße besonders gut die Haut durchdringen und bringt neben den peelenden Eigenschaften auch eine feuchtigkeitsspendende Wirkung mit sich.

In der Kosmetik wird Glykolsäure sowohl in Cremes, als auch in Peelings eingesetzt. In Cremes findet man sie in Konzentrationen zwischen vier und zehn Prozent, dabei zeigen Studien, dass sie sehr gut Feuchtigkeit spendet, schuppend wirkt und so den Hauterneuerungsprozess unterstützen kann. Darüber hinaus kann sie die Durchlässigkeit für andere Wirkstoffe verbessern. Ab einer Konzentration von zehn Prozent wird Glykolsäure als Peelingsubstanz eingesetzt.

Milchsäure

Neben der Glykolsäure ist Milchsäure eine weit verbreitete AHA in der Kosmetik. Sie ist Bestandteil unseres hauteigenen Natural Moisturizing Factor (NMF) und somit sehr gut verträglich, weshalb sie als feuchtigkeitsspendende Komponente in zahlreichen Cremes, meist in einer Konzentration um die fünf Prozent, enthalten ist.

Bedingt durch ihre peelenden und talgregulierenden Eigenschaften ist sie besonders geeignet für unreine fettige Haut. Da sie aufgrund ihrer Molekülgröße etwas größer als Glykolsäure ist, kann sie schlechter in die Haut eindringen. Aus diesem Grund wird sie in höheren Konzentrationen ab 30 Prozent eingesetzt.

BHA

Beta-Hydroxysäuren (BHA) ist auch als Salicylsäure bekannt. BHAs sind öllöslich und dank ihrer talgregulierenden Eigenschaften und antibakteriellen Wirkung besonders bei unreiner, fettiger Haut geeignet. BHA-Säuren können zusätzlich Überverhornung reduzieren und sind deshalb auch bei Reibeisenhaut zu empfehlen.

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PHA

Poly-Hydroxysäuren (PHA) bestehen aus Gluconolacton oder Lactobionicsäure, sind besonders mild und daher ideal für empfindliche Haut. PHA-Säuren sind sozusagen der milde Peeling-Allrounder für die zu Unverträglichkeiten neigende Haut.

Zu den bekanntesten PHAs zählen Lactobionsäure und Gluconolacton. Lactobionsäure entsteht aus Milch, genauer aus Lactose.

 
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Wie unterscheiden sich AHA, BHA und PHA?

Während AHA vorwiegend an der Hautoberfläche arbeitet, dringt BHA Säure in die Poren ein, reinigt die Talgdrüsenkanäle von innen und befreit sie so von überschüssigem Talg. Somit eignet sich dieses chemische Peeling perfekt für die Pflege von unreiner oder zu Mitessern neigender Haut.

Im Vergleich zu AHAs hydrieren PHAs das Stratum corneum effektiver und nachhaltiger und wirken sich positiv auf die Hautbarriere aus. Darüber hinaus haben sie antioxidative Eigenschaften, indem sie freie Radikale neutralisieren und so vor umweltinduzierter Hautalterung schützen.

Der größte Unterschied liegt jedoch in der Verträglichkeit. PHAs können aufgrund ihrer Molekülgröße nicht so gut von der Haut aufgenommen werden und wirken so weitaus weniger reizend. Daher stellen sie eine echte Alternative für die empfindliche und hypersensitive Haut dar. 

Ebenso wie AHAs wirken PHAs als Peelingsubstanzen lichtinduzierter Hautalterung entgegen, indem sie feine Fältchen und Hyperpigmentierungen mindern, Poren verfeinern und so das Hautbild optimieren. Darüber hinaus verstärken sie die hauteigene Barrierefunktion, mildern Rötungen und senken die Empfindlichkeit gegenüber äußeren Reizungen. Daher sind sie auch bei Couperose geeignet.

Welche Säure braucht meine Haut?

Die normale Haut verträgt sowohl AHA, BHA als auch PHA Säuren, da sie weder empfindlich noch mit Unreinheiten reagiert.

Das Hautbild von reifer, anspruchsvoller Haut kann besonders gut mit AHA Säuren verbessert. Sie regt die Kollagenproduktion an, Falten, Pigmentflecken und sonnenbedingte Zeichen der Hautalterung werden minimiert.

Sogar leicht empfindliche Haut kommt oft mit AHA-Säuren gut zurecht, wenn diese nicht täglich und in geringer Konzentration eingesetzt werden.

Für sensible Hauttypen sind jedoch die Poly-Hydroxysäuren wie etwa Gluconolacton und Lactobionsäure empfehlenswert. Sie verfügen über größere Moleküle als die AHA-Säure und sind deshalb sanfter zur Haut.

Akne, Unreinheiten wie großen Poren, Pickeln oder starkem Ölen können besonders gut mit Beta-Hydroxysäure bzw. Salicylsäure behandelt werden. BHA bindet Öle auf der Haut und reinigt damit die Poren nachhaltig. Außerdem verfügt Salicylsäure über entzündungshemmende Eigenschaften, was besonders bei akuter Akne wohltuend wirkt.

Wichtig ist es das Zusammenspiel von Konzentration und ph-Wert zu beachten:

Je höher die Konzentration der Säure und je niedriger der pH-Wert des verwendeten ­Produktes, desto schneller wird eine ­Keratolyse induziert.


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